• 9. bis 11. Juli 2010

  • Shimla



  • Die Fahrt nach Shimla war weit weniger aufregend. Es hatte aufgehört zu regnen. Wir waren froh, die 10 Stunden einfach im Bus sitzenbleiben zu können. Shimla liegt auf einem Bergrücken auf 2.200 Metern Höhe. Es ist die Hauptstadt des Bundestaates Himachal Pradesh, in dem auch Mcload Gunj und Manali liegen. In Shimla sind wir im YMCA untergekommen, in dem ich mit Sebastian 2007 schon mal war.
  • Indien
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  • 2007 hatte ich schon mal den Regierungssitz der Engländer zu Kolonialzeit anschauen wollen. Hier wurde bis in die 40er Jahre über die sechs Sommermonate ganz Indien regiert. Wir sind damals aber nur in den Park der riesigen Viceregal Lodge gekommen. Der Park hatte uns so gut gefallen, dass wir die Zeit vergessen haben und das Gebäude währenddessen schloss. Dieses mal erkundigte ich mich gleich nach den Uhrzeiten der Führungen. So sah ich das prächtige Anwesen im elisabethanischen Stil auch von innen. Mit 40 Indern bestaunte ich den Stuhl, auf dem Nehru gewartet hatte und den Tisch, an dem Gandhi eine Tasse Tee getrunken hat. Da das Gebäude heute zu einer Universität gehört, konnte man aber gar nicht so viele Räume sehen, wie ich mir erhofft hatte.
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  • Nach Shimla sind wir vor allen gefahren, um von dort mit dem Toy Train nach Kalka, das in der Nähe von Chandigarh liegt, fahren zu können. Seit 1903 fährt die Spielzeugbahn, die von den Engländern gebaut wurde, diese Strecke. Die Strecke ist 96 km lang, hat 103 Tunnel und 24 Brücken und 18 Bahnhöfe. Die Bahnhöfe haben natürlich auch Spielzeugformat. Hier wird jeder zum Eisenbahnromantiker. Die Zugfahrt bietet eine wunderbare Abwechslung zu den Busfahrten. Zunächst genossen wir die traumhafte Ausicht über den Himalaya im gemütlich voranzuckelnden Toy Train, der für die Strecke fünf bis sechs Stunden braucht.
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  • Nachdem wir schon 2/3 der Strecke geschafft hatten, stieg an einem Bahnhof eine Gruppe von 30 oder 40 Sadus ein. Darunter auch die ersten Sadu Frauen, die ich in Indien gesehen habe. Sitzplätze gab es kaum noch, da der Zug schon recht voll losgefahren war. So standen die meisten im Flur. Als der Zug dann eine Steigung, die mir gar nicht so steil vorkam bezwingen musste, wurde der Zug immer langsamer und begann dann rückwärts den Berg runter zu rollen. Die nächste halbe Stunde versuchte der Zug anzufahren und schaffte es dabei jedes mal etwa einen Meter nach vorne. Zum Glück stiegen immer mehr Leute aus und liefen nebenher. Ich wäre gerne aufgestanden, aber der Weg war schon so verstopft, dass ich gar nicht rauskam.
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  • Am nächsten Bahnhof hielten wir etwas länger und der Schaffner kam in unser Abteil. Es entstand eine heftige Diskussion. Johannes und ich dachten zunächst, dass Leute ohne Fahrschein herauskomplimentiert werden. Dem war aber nicht so. Stattdessen wollte noch eine Gruppe von sehr unfreundilchen, sehr dicken und zumindest etwas alkoholisierten, männlichen Mittelstandsindern einsteigen. Sie beharrten auf ihren Sitzplätzen, auf denen zum Teil alte Sadus Platz genommen hatten. Die ältere Frau neben mir und der Junge neben Johannes wurden auch in den Gang verscheucht. Nachdem zumindest ein Teil Platz genommen hatte, ging es weiter. Zum Glück ging es ab da nur noch bergab. Zwischen den betrunkenen Fettsäcken und den Sadus brach dann ein Streit aus, der in einem kleinen Handgemenge im brechend vollen Zug endete.
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  • So war ich entsprechend froh ,als wir im Dunkeln mit mehrstündiger Verspätung in Kalka ankamen. Von dort wollten wir eigentlich einen Bus in das eine Stunde entfernte Chandigarh nehmen. Auf Grund der Uhrzeit mussten es aber ein Taxi sein.

    viele liebe Grüße
    Katharina