-
1. April 2010
-
Mein Praktikumsbeginn
-
Mein Praktikum begann am 1. April. Pünktlich um 10:00 a.m. stand ich vor verschlossener Tür. Die
Firma Milagro Interactive Technologies besteht aus etwas mehr als 10 Mitarbeitern. Sie ist in einem
kleinen Gebäude neben der Villa der Besitzer untergebracht. Da noch niemand da war, klingelte ich
im Hauptgebäude. Ein Bediensteter ließ mich auf Anweisungen der Großmutter im
Empfangszimmer Platz nehmen. Dort verbrachte ich die erste halbe Stunde alleine mit einer Tasse
Tee. Dann sah ich den ersten Mitarbeiter kommen. Also erklärte ich dem Angestellten, der kein
Englisch spricht, dass ich jetzt zur Arbeit gehen würde. Als er sah, dass ich aufstand, hechtete er zur
Tür, um sie vor mir auf zumachen und mich zu begleiten.
Ich weiß nicht, ob Mahesh unbedingt klar war, dass ich hier ab heute ein Praktikum machen würde. Da der Arbeitsplatz neben ihm frei war, hat er mich neben sich platziert. Kurz darauf kam eine junge Frau: Ravinder, 25 Jahre alt. Ich war sehr froh, eine Frau in der Firma zu sehen. Sie freute sich auch, mich zu sehen, sie ist nämlich die einzige Frau und dann auch noch die jüngste. Sie hat in Indien studiert und bei Milagro ihr Praktikum gemacht. Nach dem Studium wurde sie übernommen. Die beiden gaben mir zu verstehen, dass sie bussy sind und ich mich erstmal selber beschäftigen sollte. Das tat ich auch erstmal für die nächsten zwei Stunden. Dann kam Gaggan, mein Chef. Meine erste Aufgabe war, nach interessanten Internetseiten zu browsen, die mir gefallen. Dann sollte ich eine Liste erstellen und sie an ihn senden. Am Ende des Tages haben wir kurz über die Seiten gesprochen.
- Zum Mitagessen nahm mich Ravinder mit zu ihrer Oma. Wir haben eine Stunde Mittagspause. Sie leben zusammen in einer kleinen Wohnung. Wir aßen auf Plastikstühlen, die Oma auf dem Bett. Es gab Channa Masala und Tomate mit Panner mit Chapati und dann noch Bananenquark und Madarinen. Es war alles sehr lecker. Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut!
-
Als es dunkel wurde, fingen die Stechmücken wieder an, nach Opfern zu suchen. Ich hatte schon
mehrere Stiche, als mir so ein Vieh vor den Bildschirm flog. Automatisch habe ich ich es
zwischen meinen Händen zerdrückt. In der nächsten Sekunde fragte mein rechter Nachbar: „Have
you killed it?“ Oh nein, mein Nachbar ist offensichtlich Sikh. Er trägt einen großen Turban, der immer
farblich sehr schön auf seine Hemd abgestimmt ist. Mir schoss durch den Kopf: sind Sikhs nicht die, die keiner
Fliege was zu leide tun, weil sie glauben, es könnte ihre Mutter sein. Oh mein Gott was habe ich
getan! Doch lügen nützt nichts, also stammelte ich ein verlegenes „Maybe“ und machte mich zur
Flucht bereit. Doch Davinder sah schon wieder auf seinen Bildschirm und sagte nur „Very good!“
Da es 20:00 Uhr wurde bis mein erster Arbeitstag zu Ende ging, wurde ich vom Fahrer ins Hotel zurück gefahren.
viele liebe Grüße
Katharina