• 28. bis 29. Juni 2010

  • Abschied von Chandigarh



  • Meine letzten Tage in Chandigarh haben mir nochmal gezeigt, wie herzlich und gastfreundlich indische Menschen im allgemeinen und im besonderen sind!

    Am Montag abend haben Johannes und ich mit Margret, Sofia und den Grosseltern Jash und Louis gegessen. Jash hatte einen Monat Urlaub, den sie bei Verwandten in Bangalore verbracht hatte. Der Abend begann mit ein paar Startschwierigkeiten. Das Gas in Margrets Küche war ausgegangen und so konnte sie nicht wie geplant für uns kochen. Sie wollten sich aber auch nicht von uns einladen lassen. Da Johannes und ich uns so sehr auf den gemeinsamen Abend gefreut hatten, kauften wir im Strassenrestaurant im Sektor 9 eine grosse Portion Hühnchen Kadahi und gemischtes Gemüse, dazu noch eine Menge Chapatis. Ausserdem besorgten wir die Zutaten für einen Schokoladenkuchen. Die zweite Schwierigkeit war, die ganze Familie an unseren Tisch zu bekommen. Johannes lief mehrfach ins andere Haus hinüber und holte jeden persönlich ab, während ich darauf achtete, dass keiner mehr aufstand, der einmal Platz genommen hatte. An diesem Abend wurde viel gelacht und so ging die Zeit rasend schnell vorbei. Der Schokokuchen war ausgezeichnet! Nach dem Essen wurde die Gitarre bestaund, darauf hin gab Johannes noch ein kleines Konzert.

    Am Dienstag nahmen wir die Einladung der Familie Purnima an. Alle drei Brüder haben zusammen den Lebensmittelladen ihres Vaters übernommen, in dem ich die letzten drei Monate eingekauft habe. Sie leben mit ihren Frauen in einem grossen Haus unweit des Ladens, während die Kinder und Enkelkinder alle nach Delhi gezogen sind. Um 10:00 Uhr abends schliesst der Laden. Wir haben uns nach Ladenschluss dort getroffen und sind gemeinsam zu ihrem Haus gefahren. Zu Essen gab es chinesische Nudeln und Curry mit Naan, das mit Paneer gefüllt war. Als wir schon pappsatt waren, gab es noch Eis zum Nachtisch. Es war ein sehr spannender Abend, an dem wir Einblicke in hinduistische Traditionen und ihren speziellen Humor erleben konnten. Da es Dienstag abend war, der Tag des Affengottes Hanuman, gab es vegetarisches Essen. Nach dem Essen tauschten wir uns über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kulturen aus. Doll, eine der Frauen, hat als Studentin zu diesem Thema Forschungen angestellt. Nach Mitternacht sangen wir noch auf ihren Wunsch ein deutsches Lied und verabschiedeten uns. Zum Schluss wurden wir wieder zum Purnima Store gefahren, wo unser Fahrrad auf uns wartete. Da es schon spät war, begleiteten uns die Scheinwerfer ihres Autos bis vor unsere Haustür.

    viele liebe Grüße
    Katharina